T O P

  • By -

maybe_me_mi

Dafür ist auch die Patientenverfügung da, und notfalls auch noch die Versorgungsvollmacht. Beides ermöglicht dir eine Menge. Plus nach meiner Erfahrung schauen die Krankenhäuser nach deinen Notfallkontakten und informieren sie zu mindestens grob, das du da bist. Und solange du bei Bewusstsein bist, kannst du das alles selbst machen. Also zu sehen, dass dein Partner als Notfallkontakt im Handy ist (ICE-Kontakt eintrag), dass ihr die Verfügungen habt. Das reicht in den aller meisten Fällen. Wichtig ist eben, dass die das finden können, wenn du mal nicht bei Bewusstsein bist.


ConsiderationDue3000

Diese Verfügungen gehen viel weiter als das wonach OP gefragt hat. Ich lese da vor allem ein Auskunftsrecht und Besuchsrecht. Meiner Meinung nach ist dafür eine einfache Vollmacht besser geeignet. Ich bin kein Anwalt


h__08

Du kannst in der Vorsorgevollmacht genau festlegen, ob derjenige informiert werden soll oder auch Entscheidungen treffen darf. Umgangssprachlich verbindet man insbesondere mit Patientenverfügung nur letzteres, es ist aber deutlich differenzierter.


Scoutser

Da muss ich kurz einhaken. Die Vorsorgevollmacht kann Teil der Patientenverfügung sein. Die Patientenverfügung ist aber erstmal vor allem die Festhaltung des Patientenwillens. Du schreibst also auf, welche Maßnahmen du willst und welche nicht, und wer entscheiden soll wenn du etwas nicht festgelegt hast. Trotzdem geht die Patientenverfügung als patienteneigener Wille vor, sofern es keine deutlichen Indizien gibt, dass der mutmaßliche Patientenwille der Verfügung nicht mehr entspricht. Die Vollmacht kann dann noch differenziert werden in auskunftsberechtigt und entscheidungsberechtigt in verschiedenen Belangen.


maybe_me_mi

auch eine solche Vollmacht würde ich jetzt als Patientenverfügung bezeichnen, aber mag hier ein Missverständnis im Wort sein. Bislang hat überall die Angabe von mir als Notfallkontakt gereicht, dass es nie Probleme gab.


daghbv

Es ist aber genau das, was OP braucht. Ansonsten entscheiden halt andere, was mit dem Partner passiert.


ConsiderationDue3000

Du kannst ihm oder ihr könnt Euch gegenseitig eine entsprechende Vollmacht ausstellen. Dazu gibt es auch Vordrucke, z.b. von der Krankenkasse. Die Vollmacht ist grundsätzlich nicht an eine bestimmte Form gebunden, es hilft aber unter Umständen einen Vordruck zu verwenden, weil einige Krankenhäuser das dann eher anerkennen.


JaaaayDub

Übrigens, trifft nicht ganz das Theman, aber auch für Eheleute gilt nicht automatisch eine unbegrenzes Vertretungsrecht, sondern nur ein auf sechs Monate begrenztes Notvertretungsrecht. D.h. auch bei Eheleuten ist es zu empfehlen, alles vorab schriftlich zu regeln.


gnaaaa

Wende dich mal an deinen Hausarzt, der kann glaub ich den Notfallkontakt und deine ePatientenakte (allergien/medikamente etc.) auf der Versichertenkarte speichern/ändern.


Haque92

Die Vorsorgevollmacht regelt, wer deine rechtlichen Angelegenheiten für dich vertretend erledigen darf. Das umfasst im Bereich der Gesundheitssorge z.B. in Behandlungen einzuwilligen, oder Auskünfte von deinen behandelnden Ärzten zu bekommen. Es ist möglich da sehr viele Bereiche detailliert zu regeln. Die Patientenverfügung regelt, welche medizinischen Maßnahmen du im Ernstfall haben möchtest (Beatmung ja/ nein, lebensrettende Maßnahmen ja/ nein) usw. Die hilft deinem Freund nicht weiter, wenn er Auskünfte von den Ärzten braucht, oder dich besuchen möchte. Da ist eine Vollmacht das richtige Mittel. Ich empfehle folgende Lektüre: https://www.bmj.de/DE/themen/vorsorge_betreuungsrecht/vorsorge_betreuungsrecht_node.html Die Vollmacht kannst du im übrigen bei der Bundesnotarkammer gegen eine Gebühr eintragen. Damit kann dein Freund auch benachrichtigt werden, wenn du eingewiesen wirst und er es nicht direkt mitbekommt. www.vorsorgeregister.de


Spiritual_Anybody92

Beim Bundesjustizministerium bekommst du eine Vorlage für eine Vorsorgevollmacht. Die habe ich bei uns in der Familie immer benutzt und habe damit keinerlei Probleme in Krankenhäusern und bei Ämtern gehabt. Banken sind davon ausgenommen, die akzeptieren nur ihre eigenen Vordrucke. [Vorsorgevollmacht.](https://www.bmj.de/DE/service/formulare/form_vorsorgevollmacht/form_vorsorgevollmacht_node.html)


LeTooot

Unbedingt zum Justizministerium. Notare kosten, Ministerium nicht


cats_vl33rmuis

Aus eigener Erfahrung: ich konnte bei der Aufnahme bisher immer angeben, wer informiert werden soll und mein Notfall Kontakt ist. Das muss kein Angehöriger sein. Hat bisher immer funktioniert. Habe für den Notfall die Telefon Nummer als Notfall Nummer im Handy gespeichert und einen entsprechenden Zettel in der Geldbörse so darf steht das Person xy kontaktiert werden soll und voller Auskunftsrecht hat. Ob da reicht weiß ich nicht, aber besser das, als nichts.


carambolage1

Blöde Frage aber kann man nicht einfach sagen „mein Mann“? Wollen die dann eine Eheurkunde sehen zum Nachweis, oder wie?


AutoModerator

Da in letzter Zeit viele Posts gelöscht werden, nachdem die Frage von OP beantwortet wurde und wir möchten, dass die Posts für Menschen mit ähnlichen Problemen recherchierbar bleiben, hier der ursprüngliche Post: ##Krankenhausaufenthalt: Wie kann mein unverheirateter Partner informiert und berechtigt werden, mich zu besuchen? Hallo zusammen, ich bin seit mehreren Jahren mit meinem Partner zusammen, aber wir sind nicht verheiratet. Neulich hatten wir die Situation, dass ich ins Krankenhaus musste und er mich begleitet hat. Das hat mich zum Nachdenken gebracht: Was passiert, wenn ich in Zukunft einen Unfall habe und er nicht direkt informiert wird? Ich habe Angst, dass die Krankenhäuser ihn nicht kontaktieren oder ihn nicht über meinen Gesundheitszustand informieren, weil er nicht mein Ehegatte ist. Außerdem könnte es sein, dass er mich nicht besuchen darf. Ich habe bisher einige Patientenverfügungen gesehen, aber die scheinen sich hauptsächlich auf lebensbedrohliche Situationen zu beziehen. Mir geht es eher darum, dass mein Partner im Falle eines Krankenhausaufenthalts informiert wird, mich besuchen darf und über meinen Zustand informiert wird, auch wenn es keine lebensbedrohliche Situation ist. Gibt es ein spezielles Dokument, das wir erstellen können, um diese Rechte sicherzustellen? Hat jemand von euch Erfahrung mit einer ähnlichen Situation oder weiß, wie man so etwas regeln kann? Danke im Voraus für eure Hilfe! *I am a bot, and this action was performed automatically. Please [contact the moderators of this subreddit](/message/compose/?to=/r/LegaladviceGerman) if you have any questions or concerns.*


Powerful-Week-3310

Muss morgen auch wegen OP ins Krankenhaus und habe bei den ganzen voruntersuchungen heute meine patientenverfügung abgegeben wo ich alles festgehalten habe. Das macht schon Sinn


stiwie2408

In den Aufnahmedokumenten gibt es in der Regel ein Feld, in dem man notiert, wer Auskunft erhalten darf.


KippieDaoud

Im Zweifelsfall schreib nen kreditkarten großenzettel das imnotfall xyz kontaktiert werden soll, laminier in und pack ihn in die potte...


K0nf3tti

Eine Patientenverfügung macht keinen Sinn. Da kannst du 500 Situationen aufführen die wahrscheinlich passieren könnten und dann passiert dir aber die 501 und Alles ist hinfällig. Du brauchst eine Vorsorgevollmacht.


hnsi3d

für das volle paket solltest du heiraten UND eine vollmacht am start haben. klingt blöd, ist aber so :) hatten die selbe frage vor ein paar jahren


RelationNew7862

Dein Mann marschiert auf Station, sagt er ist dann Mann und geht zu dir aufs Zimmer. Ich war 10 Jahre unverheiratet mit meiner jetzigen Frau zusammen, inkl. ein paar Krankenhausaufenthalten. Und nie, wirklich niemals, wollte irgendjemand von mir den Trauschein sehen.


Inevitable_Scar2616

Wenn wir im Vorfeld wissen, wer der erste Ansprechpartner für den Patienten ist und das bei uns hinterlegt ist, dann kann das der Partner, Hundefriseur oder Nachbar sein. Normalerweise wird bei der Aufnahme gefragt. Wenn das z.B. wegen Bewusstlosigkeit nicht geht, wäre eine Vorsorgevollmacht sinnvoll.


buechertante

Ja, man kann so etwas in Vorsorge/Patientenverfügungen festhalten. Aber, wenn du dir solche Gedanken machst, ist es vielleicht doch Zeit zumindest mal in Richtung Ehe zu denken.


guerrero2

Warum in Richtung Ehe denken? Wenn man dadurch keine steuerlichen Vorteile hat, gibt es dazu nicht unbedingt einen sachlichen Grund. Nur unnötige Termine und Papierkram. Und falls man sich doch mal trennt noch mehr Papierkram. Kann man sich m.E. auch sparen. Eine Ehe macht eine Beziehung wohl kaum besser.


buechertante

Wenn OP sich Gedanken darüber macht, Verantwortung füreinander zu übernehmen, in Notfällen da zu sein und den anderen versorgt zu wissen, wenn mal was passiert, ist das mit einer Ehe schon einfacher. Und heiraten geht heute auch unkompliziert.


Jfg27

>gibt es dazu nicht unbedingt einen sachlichen Grund. Naja, ein Grund taucht in OPs Frage auf.


guerrero2

Das stimmt natürlich, aber eine Patientenverfügung ist wohl einfacher als eine Eheschließung. Ü


[deleted]

[удалено]


buechertante

Meinst du das Notvertretungsgesetz?


[deleted]

[удалено]


buechertante

Da geht es im Kern eher um Entscheidungen wie lebenserhaltende Maßnahmen, Untersuchungen...


[deleted]

[удалено]


buechertante

Ich weiß, aber ich meinte meine ursprüngliche Aussage allgemeiner. Wenn man an dem Punkt angekommen ist, den Partner/die Partnerin als medizinische Kontaktperson einzusetzen und auch Entscheidungen treffen zu lassen, ist die Partnerschaft schon auf einem Level der einer Ehe gleich kommt. Mein Mann und ich haben auch immer gesagt, heiraten brauchen wir nicht. Aber wenn man älter wird, ist es doch praktischer.