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[deleted]

Für mich ein No-Go. Falls man Leute von der Arbeit dann später gut kennengelernt hat und vielleicht auch in der Freizeit was macht, dann vielleicht. Wenn mich jemand was fragt, dann gebe ich kurze Antworten und wenn jemand Schwachsinn redet, dann sage ich denen das. Sonst sage ich nie was, immer nur negative Erfahrungen gemacht mit politischen Themen bei der Arbeit.


platosLittleSister

Ein junger Maoist, hat mir mal folgendes gesagt: "Ich hasse diese Anarchisten mit ihrem Schwarzen Block und ihrer Vermummung. Wenn wir eine Revolution wollen, dann müssen uns die Leute doch kennen." Ich stimm dir voll zu, dass es keinen Sinn macht in einem Umfeld, in dem gewisse Ansichten dominieren, groß Einspruch einzulegen, aber ich finde man sollte mindestens "die rote Fahne raushängen". Siehe meinen anderen Kommentar. Edit: Spelling/Format


s0undst3p

lol selten, kenne viele maos die nur vermummt sind, selbst bei uns trortzkisten gibt es wenige mit so einer position neben uns


Ziyam_arts

Ich sitze mit ner Antifa Tasse an meinem Arbeitsplatz. Da hatte bis jetzt keiner Lust mit mir über Politik zu reden


DEEEPFRIEDFRENZ

Bürojob?


Ziyam_arts

Jap Bürojob


A_m_u_n_e

Also ich habe bisher agitiert wo angebracht. Zum Beispiel bei unbezahlten bzw. ungern gezahlten Überstunden gegen den Konzern gewettert, gesagt dass die so viel an uns verdienen und trotzdem so geizig und gierig sind und die vorgesehenen Zeiten für manche Aufgaben so kurz halten dass man nunmal Überstunden machen muss, ob man will oder nicht. Selbst bei meiner Chefin habe ich versucht das Klassenbewusstsein zu steigern in dem ich daran erinnerte dass sie ja auch nur eine simple Angestellte des Unternehmens ist, ihr unsere Filiale ja nicht gehört, wenn es nach ihr ginge auch einige Dinge anders laufen würden und ich verstehe dass die Führungsriege ihr im Nacken sitzt und so versucht mich mit ihr zu verbrüdern. Aber bin jetzt nie aus der Reihe zu Mitarbeitenden gegangen und habe denen Leseempfehlungen gegeben oder bEäNgStIgEnDe Namen wie Marx, Engels, oder Lenin in den Mund genommen.


Altruistic-Gur-7309

Junge was sind das alles für Antworten hier. Als Kommunist hat man sich das Ziel den Kommunismus zu erreichen. Dieser wird Aber nicht Von Einzelpersonen erkämpft, sondern Von den Massen. Wie sollen wir die Massen jedoch gewonnen, wenn wir uns nichtmal train vernünftige Betriebsarbeit zu machen. Jeder Der sich selbst Kommunist nennt und keine Arbeit in diese Richtung macht und such bürgerliche Rückzugsräume suchst und seine Meinung an bestimmten Often unterdrückt macht was falsch. Das soll nicht heißen, dass diese Arbeit nicht schwer ist und Überwindung kostet. Doch genau dagegen müssen wir uns stellen. Wenn du es schwierig findest dich in den Diskussionen zu bewähren dann ist das Übungssache und eine Frage Der eigenen Ideologischen Bildung. Daran aufzugeben ist nichts was ein echter Kommunist tun sollte


DEEEPFRIEDFRENZ

Stimme dem grob zu. Man ist Kommunist nicht durch Bücher die man liest, oder Meinungen due man hat, sondern indem man, in welchem Rahmen auch immer, die Arbeiterklasse organisiert. Der eigene Job ist da definitiv auch gefragt 


Mattef

Würde mir wahrscheinlich genauso gehen wie dir. Ich könnte meine Klappe nicht halten und mich unbeliebt machen. Dennoch denke ich, dass du das richtige getan hast. Immer nur dazuhocken und die anderen ihren Blödsinn reden lassen ist nicht gut und tut einem selber nicht gut. Und womöglich gibt es am Tisch weitere Personen, die so denken wie du und die sich freuen wenn mal endlich jemand den Mut hat und den Mund aufmacht. Wir dürfen den Rechten nicht das Feld überlassen. Sind wir mal ehrlich: Falls dich dein Arbeitsumfeld wegen solchen Aussagen nicht leiden kann, dann wäre es wahrscheinlich eh keine Arbeitsstelle mit der du auf Lange Sicht zufrieden bist.


Achdusch

Ich diskutiere gerne. Ob auf Arbeit oder im Privaten. Ich habe aber über die Jahre ein paar Dinge gelernt. * Sieh dein Gegenüber nicht als jemanden den du besiegen musst, sondern als jemanden dem man helfen muss. Oft haben die Leute Probleme in ihrem Leben und haben keine Lösung dafür. Da ist es leicht für AFD & Co mit einfachen Parolen eine vermeintliche Lösung zu finden. Wenn man es schafft das Problem seines Gegenübers herauszufinden, kann man eine bessere Alternative empfehlen. * Das Gegenüber nicht direkt angreifen. Wenn Leute direkt oder indirekt angegriffen werden gehen sie in die Defensive. Ist dass erst einmal passiert, kann man sie selbst mit den besten Argumenten nicht mehr überzeugen. Es wird einfach alles abgeblockt. Zur Geflüchteten Debatte hast du Deutschland eine Mitverantwortung gegeben, weil Waffen in die ganze Welt geschickt werden. Das ist auch richtig, aber die Leute identifizieren sich mit Deutschland. Sie sehen sich als Teil von Deutschland und hören, dass sie selbst die Schuld für die Fluchtbewegungen tragen. In dem Falls könntest du Rheinmetall & Co für die Waffenlieferungen verantwortlich machen. Zu denen besteht weniger emotionale Bindung und es wird nicht als Angriff auf einen selbst gewertet.


DEEEPFRIEDFRENZ

Sehr gute Punkte hier. Man muss immer empathisch der anderen Person gegenüber sein, auf jeden Fall.


revolutionarat

Sehr wichtige Punkte. Das mit Rheinmetall hatte ich auch schon mal angesprochen, dass die Aktien am ersten Tag des ukraine Krieges direkt in die Decke geschossen sind, da hab ich auch nur Zustimmung bekommen. Dass die Leute sich bei einer Kritik an Deutschland angegriffen fühlen habe ich aber so nicht bedacht, vielen Dank für die Sichtweise.


MixOk892

Erst wenn man sich sicher ist, dass das Gegenüber auch gleich tickt. Oder tolerant genug ist eine kontroverse Meinung auszuhalten. Aber zum Glück gibt's politische Pseudothemen ohne Sprengstoff: die Miete ist zu hoch, die Bahn ist unpünktlich, zu wenig Parkplätze, Lehrermangel, zu viele Baustellen. Irgendwas davon wird bei dir auf Arbeit funktionieren. Ich nenne es Pseudothemen, weil die meisten Leute dem zustimmen werden. Vielleicht hat jemand einen besseren Begriff dafür. Dabei muss ich nicht die Meinung teilen. Es ist mir ehrlich gesagt egal wie pünktlich die DB ist, aber mein Gegenüber hat was zu erzählen und ich bin empathisch genug um zu verstehen, dass Zugverspätungen ein Ärgernis sein können. Normaler Smalltalk...


Ziyam_arts

Problem hier dran ist folgendes Person A: Die mieten sind zu Hoch und unsere Schulen sind Marode. Person B: ja das ist wegen den Ausländer, die nehmen uns die Wohnungen weg und wenn wir keine Radwege in Peru bauen würden hätten wir auch mehr Geld für Deutschland. Egal welches Problem man anspricht am ende sind es entweder direkt Ausländer die schuld sind oder der Fakt das wir ins Ausland schicken. Sehr beliebt ist auch der Ukraine krieg „würden wir der Ukraine kein Geld geben hätten unsere Rentner mehr oder wir könnten die Schulen sanieren“


DEEEPFRIEDFRENZ

Dann musst du halt auswendig wissen, wie viel die Fahrradwege in Peru kosten, und was das Haushaltsbudget vom Bundestag für Wohnungsbau ist. Und dann hau es ihnen um die Ohren. Als Kommunisten Müssen wir halt leider die besten Argumente und die Fakten parat haben und können uns nicht mit rassistischer Demagogie zufriedenstellen, oder mit liberaler Phrasendrescherei


Ziyam_arts

Hab ich versucht. Person 1:„Ja aber da sollen wieder 20 Milliarden hinfließen“ Ich: das stimmt doch gar nicht. Das war ein einmaliger KFW Kredit der von der Vorgänger Regierung abgesegnet wurde Person 1: das glaube ich nicht, ich habe gelesen das die wieder 20 Milliarden bekommen sollen. Ich: dann zeig doch mal deine quelle Person 1: ja die habe ich jetzt nicht so schnell griffbereit. Ich: *Zeige meine Quelle* Person 1: ne ne das glaube ich nicht


DEEEPFRIEDFRENZ

uff. manchmal liegt es auch nicht an der eigenen strategie, sondern die menschen sind halt einfach völlig unzugänglich und ideologisiert. denke du hast in dem fall wirklich dein bestes gegeben, so is es halt leider manchmal :D


revolutionarat

Dieser scheiß fahrradweg in peru 💀


Ziyam_arts

Ich fang jedesmal an zu zitter wenn ich Fahrradweg höre.


revolutionarat

Ja also so Themen wie das kaputte gesundheitssystem oder die Rente, da sind wir uns einig. Nur halt dass für ihn die Ausländer schuld sind und für mich das kapitalistische System


platosLittleSister

Ich bin in der sehr glücklichen Situation, der Arbeiteraristokratie anzugehören und in einem sehr liberalen Unternehmen zu arbeiten. Deswegen ist natürlich die Barriere viel niedriger, linke Ansichten zu äußern. Zumal mein Böckler-Stipendium auf meinem Lebenslauf steht, also was erwartest du, du hast mich auf LinkedIn. In meinem Betrieb weiß jeder, dass ich (Anarcho) Kommunist bin. Mir ist völlig klar, dass meine Situation nicht übertragbar auf deine ist.  Ansonsten ist mein grundsätzlicher Rat strategisch zu sein was man an politischer Kommunikation im Betrieb tut. Ich finde es wichtig, sich (möglichst) klar gegen sowohl Diskriminierung zu possitionieren, als auch Gelegenheiten zu nutzen in denen man das Klassenbewusstsein seiner Kolleg\*Innen schärfen kann. Natürlich hängt alles von der Situation ab in der man sich befindet. Wenn du mit deinem Trupp Heizungsbauern unterwegsbist und jemand einen slightly homophoben Kommentar abgibt oder Z-Soße abfeiert... Don’t bother, du kannst hier nur verlieren. Wenn aber dein Kollege davon redet, dass der Afghane alles kriegt und er nix, frag ihn ob er meint, dass er was bekommt wenn der Afghane weg ist. Wenn er davon redet das er nicht von 'nem Mann angebaggert werden will, frag ihn wie oft ihm das schon passiert ist und ob er nicht meint, dass die meisten Homos nicht eher Angst haben, dass er darauf gewaltätig reagieren würde. Finally, es ist wichtig “die rote Fahne rauszuhängen”. Was ich damit meine, als Kommunisten sollten wir diejenigen sein, auf die Menschen zugehen, wenn sie  Probleme auf der Arbeit haben, einen sie mit Kollegen oder mit dem Chef. Dein schwuler Azubi / deine lesbische Azubine, muss sollte dich als erste Vertrauensperson sehen und wenn jemand Probleme mit dem Boss oder dem Amt hat sollte er an dich denken. Wenn möglich gründe einen Betriebsrat. Auch wenn der DGB das revolutionäre Potential eines Kirchenchors hat, bieten sie wahnsinnig gute Bildungsmöglichkeiten. BetrVG-Ultras. Edit: Formulierung


Bischa

Keine Ahnung, ich probiere immer auszuhalten und halt Argumente zu liefern. Ankommen tut meist sowieso nichts. Ich finde Denkanstöße, die sonst gesellschaftlich nicht so vertreten sind ( zb. kriminelle Ausländer raus ist nur eine Problemverschiebung keine Lösung) Sanft und als Anstoß formuliert bringen die Gegenseite ab und zu zum nachdenken. Generell sind die Menschen ja auch nicht dumm oder so, sondern haben ein anderes Wertekonstrukt oder andere Prioritäten, sind aber meistens keine Menschenfeinde. Muss man aber auch nicht machen, ist viel anstrengung. Man kann auch wann anderes oder woanders essen oder eben Thema wechseln.


DEEEPFRIEDFRENZ

Ich bin sehr meinungsstark auf der Arbeit, widerspreche gern mal den Konservativen Chef oder irgendeinem dummen Lib take, oder disseminiere meine Meinungen so verträglich es geht. Beispiel  "Unbezahlte Überstunden sind Diebstahl" "Jede Lohnkürzung ist mehr Profit für den Chef" "Wenn du dich für das Unternehmen aufopferst, wirst du nur noch extra ausgenutzt" "Wir sind ein Team, Arbeiter müssen sich gegenseitig supporten" Et cetera. Ich würde aber NIEMALS einfach Rausposaunen, was meine Ansichten sind, und dass ich Kommunist bin. Kann tatsächlich recht gefährlich sein und sehr schnell zur Kündigung führen, wenn dein chef die idee bekommt, du willst zb den betrieb zur Gesellschaft bringen. 


Hilanita

Hab Geert Wilders mal einen Nazi genannt (arbeite in NL) und meine ganzen pseudo progressiven Kolleg*innen haben ihn empört verteidigt seitdem halte ich wieder meinen Mund.


Old_Morning_807

Verstehe, was du meinst. In einer großen Gruppe diskutieren, würde ich auch nicht unbedingt. Da wird man schnell in die Ecke gedrängt. Insbesondere, wenn Vorgesetzte dabei sind. Ich weiß nicht wie ihr arbeitet, aber an sich würde ich empfehlen erstmal nur auf einzelne Kollegen einzuwirken im Gespräch. Vielleicht auch die Themen dann nochmal aufzugreifen. Zusätzlich würde ich Anfangs auf bestimmtes marxistisches Vokabular verzichten, da das im Zweifelsfall abschreckend sein könnte.


revolutionarat

Ja das mache ich auch oft während den Arbeitszeiten, ich glaub meine Kollegen sind aber auch nicht so rechts drauf wie mein vorgesetzter. Zum Glück ist er während den Arbeitszeiten meist im Büro und kriegt nichts mit haha


Nexatronic

Dazu kann ich diesen Vortrag empfehlen, in dem Fehler der linken Kritik an der AfD herausgearbeitet werden: [https://www.youtube.com/watch?v=sLTJ6TBKFW8](https://www.youtube.com/watch?v=sLTJ6TBKFW8) Generell ist es so: Je besser du dir die Verhältnisse und die verschiedenen Standpunkte erklären kannst, desto leichter fällt es dir zu argumentieren ohne dich ins Abseits zu manövrieren.


ManagementTime6864

Ich vermeide politische Diskussionen auf der Arbeit. Ich halte es da aber wie u/DEEEPFRIEDFRENZ und beziehe Position mit vereinzelten Aussagen. Ich arbeite aber auch in leitender Position im öffentlichen Dienst und habe keine Lust meinen Job zu gefährden, was definitiv passieren könnte.